Besondere Ausrüstung

Die Freiwillige Feuerwehr Filderstadt führt in den Einsatzfahrzeugen nicht nur Schläuche und Strahlrohre mit, sondern auch zahlreiche andere, speziell für die Aufgaben der Feuerwehr entwickelte Ausrüstungsgegenstände mit. Einen kleinen Einblick finden Sie auf dieser Seite, die fortlaufend ergänzt werden wird.

Mobiler Großventilator

Seit 2014 verfügt die Feuerwehr Filderstadt über einen Mobilen Großventilátor (kurz: MGV). Der auf einem selbstfahrenden Kettenfahrgestell montierte Ventilator hat eine Luftleistung von bis zu 115.000 m3/h und verfügt zusätzlich auch über eine Wassernebeleinrichtung mit 14 Düsen (Leistung ca. 280 l/min bei 7 bar). Der Ventilator ist vor allem geeignet, große Lager- und Produktionshallen, Verkaufsstätten und Tiefgaragen zu entrauchen. Mit der Wassernebeleinrichtung können kleinste Wassertröpfchen bis zu 40 Meter weit in die Halle eingebracht und so die Rauchgase gekühlt werden.

 

Mobile Be- und Entlüftungsgeräte

Oberstes Ziel bei Feuerwehreinsätzen ist es, eine Ausbreitung des giftigen Brandrauches zu verhindern. Insbesondere die Treppenräume als erste Rettungswege für die Bewohner, aber auch als Angriffswege für die Feuerwehr müssen möglichst lange rauchfrei gehalten werden. Dazu dienen mobile Belüftungsgeräte. Die Feuerwehr Filderstadt führt in den Ersteinsatzfahrzeugen verschiendene Überdruckbelüfter mit Elektro-, Verbrennungsmotor- und Wasserturbinenantrieb mit, welche per Überdruck für eine Entrauchung sorgen. Ein Be- und Entlüftungsgerät mit einem Elektroantrieb steht zudem zur Verfügung.

 

Schlauchtragekorb

Schlauchtragekörbe dienen zum Transport von Druckschläuchen. Es gibt sie in drei verschiedenen Größen - je nachdem welcher Schlauch transportiert werden soll. Im Schlauchtragekorb sind bis zu drei Druckschläuche einsatzfertig zusammengekuppelt. Vorteil des Schlauchtragekorbes gegenüber der früher verwendeten tragbaren Schlauchhaspel ist, dass der Schlauchtragekorb von nur einem Feuerwehrangehörigen getragen werden kann und so die Beweglichkeit an einer Einsatzstelle (vor allem in engen Treppenräumen) steigt. Abgebildet ist ein so genannter C-Schlauchtragekorb, der drei jeweils 15 Meter lange C-Druckschläuche aufnimmt.

 

Schneidgerät

Das hydraulische Schneidgerät funktioniert wie eine überdimensionale Schere; daher wird es oft umgangssprachlich auch als Rettungsschere bezeichnet. Das hydraulische Schneidgerät arbeitet mit einem Arbeitsdruck von 630 bar und dient insbesondere der Befreiung von eingeklemmnten Menschen nach Unfällen. Mit dem Schneidgerät kann Metall geschnitten werden. So kann beispielsweise leicht das Dach eines Pkw entfernt werden.

 

 

Spreizer

Der hydraulische Spreizer ist Teil des so genannten hydraulischen Rettungssatzes zum Befreien von eingeklemmten Personen in Pkw nach Verkehrsunfällen. Wie das Schneidgerät arbeitet auch der Spreizer mit einem Hydraulikdruck von 630 bar. Der Spreizer dient insbesondere dazu verklemmte Türen aufzuspreizen. Man kann mit dem Spreizer aber auch den Kotflügel eines Pkw zusammendrücken, um beispielsweise Ansatzpunkte an der Tür zu schaffen.

 

Rettungszylinder

Hydraulische Rettungszylinder werden bei der Rettung von eingeklemmnten Menschen nach Unfällen benötigt. Sie werden mit einem Öldruck von 630 bar betrieben und können - je nach Typ - bis zu 1500 Millimeter ausgefahren werden. Dabei wird eine Druckkraft von 137 bzw. 189 Kilonewton freigesetzt. Mit einem Rettungszylinder ist es beispielsweise möglich, bei einem Pkw den kompletten Vorderwagen mit dem Motor wegzudrücken und so Freiräume für die Menschenrettung zu schaffen.

 

 

 Notfallrucksack

Obwohl die Feuerwehr Filderstadt nicht am Rettungsdienst beteiligt ist, wird in den Feuerwehrfahrzeugen Material zur Versorgung von Verletzten mitgeführt. Dies ist nicht nur von den Fahrzeugnormen her vorgeschrieben, sondern auch notwendig, um beispielsweise Verletzte versorgen zu können, wenn der Rettungsdienst noch nicht vor Ort ist. In allen Lösch- und Sonderfahrzeugen ist ein Verbandkasten vorhanden, der umfangreiches Material zur Versorgung mehrerer Verletzter mitführt. In allen fünf Feuerwehrabteilungen ist außerdem noch mindestens ein Notfallrucksack mit einer erweiterten medizinischen Ausrüstung vorhanden, damit die als Rettungshelfer, Rettungssanitäter, Rettungsassistent oder Notfallsanitäter ausgebildeten Feuerwehrangehörigen medizinische Erstmaßnahmen durchführen können. Zur Ausstattung der Notfallrucksäcke gehören unter anderem ein Beatmungsbeutel, eine Absaugpumpe, eine Blutdruckmanschette und Guedel-Tuben.  

 

 

Mobiler Rauchverschluss

Der Mobile Rauchverschluss ist ein tragbarer Rauchschutzvorhang, der mittels eines Schnellspannverschlusses in wenigen Sekunden in eine Tür eingehängt werden kann. Im Zusammenwirken mit einer Druckbelüftung verhindert der Mobile Rauchverschluss das Eindringen von giftigem Brandrauch aus einem brennendem Zimmer oder einer brennenden Wohnung in die Nachbarräume oder den Treppenraum. Die Rauchausbreitung wird so verhindert; der Rauchschaden wird minimiert. Wichtiger ist aber zunächst, dass der als Rettungsweg wichtige Treppenraum rauchfrei bleibt. Die Freiwillige Feuerwehr Filderstadt führt den Mobilen Rauchverschluss auf allen Löschfahrzeugen standardmäßig mit. Beide Drehleitern sind zudem mit einer überbreiten Variante ausgerüstet, welche in Türen in Krankenhäusern oder Pflegeheimen eingesetzt werden kann.

 

Wärmebildkamera

Die Wärmebildkamera ist eine Infrarotkamera, die einen Blick durch den Brandrauch ermöglicht. Dadurch kann eine Menschenretung in einem verrauchten Bereich erheblich beschleunigt werden. Wärmebildkameras eignen sich aufgrund der verwendeten Infrarotstrahlung beispielsweise aber auch dafür,  die Füllstandshöhe von Tankbehältern festzustellen. In Filderstadt sind die fünf Ersteinsatzfahrzeuge mit Wärmebildkameras ausgerüstet.

 

 

Hohlstrahlrohr

Bei der Freiwilligen Feuerwehr Filderstadt werden grundsätzlich Hohlstrahlrohre zum Löschen genutzt. Diese bieten eine kleine Wassertröpfchengröße, sodass ein besserer Löscherfolg und weniger Wasserschaden gewährleistet ist. Als Standardtyp wurden nach internen Erprobungen die Hohlstrahlrohre "Akron Brass Turbo-Jet" festgelegt und beschafft. Allerdings sind teilweise auch noch andere Fabrikate in geringer Anzahl m Einsatz.

 

Stromerzeuger

Im Einsatz benötigt die Feuerwehr Strom, zum Beispiel zum Betrieb von Scheinwerfern, Hydraulikaggregaten für den Rettungssatz oder Tauchpumpen. Damit die Feuerwehr vom öffentlichen Stromnetz unabhängig ist, werden in vielen Fahrzeugen tragbare Stromerzeuger mitgeführt. Diese werden von einem eigenen Benzinmotor angetrieben und produzieren über einen an den Motor angebauten Generator Strom. Die bei der Feuerwehr Filderstadt verwendeten Geräte haben eine Leistung zwischen 5.000 und 14.000 Watt.

 

Tauch- und Schmutzwasserpumpen

Bei Hochwasser oder bei voll Wasser gelaufenen Kellern kann die Feuerwehr Filderstadt elektrische Tauchpumpen (links auf dem Bild) oder tragbare Schutzwasserpumpen (rechts auf dem Bild) einsetzen, um den Wasserstand schnell zu senken. Während die Tauchpumpen rund 400 l/min Wasser fördern können, schafft die Schmutzwasserpumpe bis zu 1400 l/min. Sie kann zudem auch Steine oder Gegenstände bis zu einem Durchmesser von 55 Millimetern mitpumpen - und ist so besonders verstopfungssicher.